Alkohol – dein Sanitäter in der Not?

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frei nach Grönemeyer´s Song hinterfrage ich heute das heikle Thema…

Da wird wieder ein Raunen durch die Menge gehen – was will er  denn heute wieder, der Gesundheitsapostel.
In der entspannten Atmosphäre des verlängerten Wochenendes ist mir ein Artikel der SN aufgefallen. Geschrieben vom Primar Dr. Friedrich Hoppichler, dessen Texte ich sehr schätze.
Es geht um die Neudefinition der Grenzwerte für Alkohol.
Ja, jetzt spätestens geht es rund – was wird denn jetzt wieder verboten, haben wir doch eh schon den 80er auf der Autobahn.

Zur Beruhigung – beim Schreiben dieser Zeilen genieße ich einen herrlichen Malvazija, also, ich bin selbst nicht frei von Sünde 🙂
Aber jetzt zu den Fakten – der alte Grenzwert des Gesundheitsministeriums lag für Männer bei 24g, Frauen weniger (wieso eigentlich?) mit 16g, reinem Alkohol pro Tag.
Das entspricht 168g bzw. 112g in der Woche.

Aufgrund einer Testreihe mit 600.000 (!!) Personen aus Ländern mit hohem durchschnittlichem Einkommen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, konnte ein Anstieg des Sterblichkeitsrisikos bereits ab 100g reinem Alkohol pro Woche nachgewiesen werden. Verglichen mit oben sind wir da mit den jetzigen Grenzwerten doch um 12 bzw. 68% darüber.

Von welchen praktischen Mengen sprechen wir jetzt überhaupt? Wer selber rechnen will > Menge x Prozent Alkoholgehalt x 0,8 (spezifisches Gewicht Alkohol in g/ml – im Zeitungsbericht falsch!)
Das ergibt bei einer Halben 20g, bei einem Achterl Wein 13g und beim Schnapserl 10g reinen Alkohol.
Auf die Woche gerechnet wäre das Limit bei 5 Halben oder 8 Achterl Wein.

Mein Offenbarungseid – ich liege bei durchschnittlich 137g, vorwiegend durch meine Leidenschaft für ein gutes Glaserl Weiß- o. Rotwein.
Mein Ziel – 3 Achterl weniger pro Woche, dann unterschreite ich die 100g….

Jeder hat das für sich individuell zu entscheiden. Da ich im Laufe meiner Karriere viele Einzelschicksale am Alkohol zerbrechen sah, kann ich nur versuchen, die Augen zu öffnen.
Wenn der Alkohol ein tägliches Muss wird (1 oder 2 Halbe), dann soll man zumindest einmal nachdenken anfangen. Beste Kontrolle – 1 Woche alkoholfrei bleiben!
Symptome vorhanden oder gar nicht geschafft? Dann darf von einer Abhängigkeit ausgegangen werden.

Nebenbei wird auch im Bericht erwähnt – nicht zu vergessen ist der Alkohol eine Kalorienbombe!
Da kann ich gleich über 2 weitere Attentäter weiterschreiben….. Bauchfett und Diabetes.
Aber für heute lassen wir es genug sein 🙂

 

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2 Gedanken zu „Alkohol – dein Sanitäter in der Not?“

  1. Sanitäter v.s. Warnsignal für Ausgebrannt sein.

    Zu HOHER Alkoholkonsum könnte auch ein Warnsignal für Ausgebrannt sein, wenn er dazu missbraucht wird, um vom bzw. dem „Stress des Tages?“ runterzukommen, um das eventuell angespannte Nervenkostüm zu beruhigen?.
    Wenn Entspannung nur noch mit Alkohol möglich ist, dann ist es empfohlener Weise höchste Zeit, die Reißleine zu ziehen.
    In einem anderen Beitrag habe ich gelesen, das Sucht nicht von Drogen, sondern von betäubten Träumen, verdrängten Sehnsüchten, verschluckten Tränen & erfrorenen Gefühlen kommt, und diesen Ansatz empfinde ich als äußerst spannend.
    Der Mensch ist keine Maschine, und Leistung basiert nicht Allein auf Willenskraft, der Körper, die Nerven, die Seele brauchen Phasen der Regeneration, und zwar in allen Belangen des Lebens.
    Seien wir gut zu uns Selbst, gönnen uns entsprechende Ruhephasen, um Körper, Seele und Geist wieder ins Lot zu bringen.
    Tagsüber weniger Kaffee und andere Aufputschmittel, können helfen, abends besser zu entspannen, sowie weniger Alkoholkonsum bedeutet einen gesünderen erholsameren Schlaf.

    Danke für den tollen Denkanst0ß

  2. und wieder einmal ein sehr spannender Beitrag von Charly, danke dafür.
    Wie gesagt, soll das keine Anleitung zur völligen Enthaltsamkeit sein, aber „die Menge macht das Gift“

    Ansonsten ist an dir ein Philosoph verloren gegangen…
    „…betäubten Träumen, verdrängten Sehnsüchten, verschluckten Tränen & erfrorenen Gefühlen…“

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