CSR – was ist das denn?

21. Apr. 2023

CSR – was ist das denn?

Gedanken zur unternehmerischen Verantwortung

Und wieder eine englische Abkürzung, mit der viele überhaupt nichts anfangen können.
Corporate Social Responsibility oder für unseren Sprachraum verständlich die unternehmerische Verantwortung für verschiedene gesellschaftliche relevante Themen.
Ich zitiere sicher nicht Wikipedia, da darf jeder selbst einen Blick darauf werfen, nein, ich möchte aus der Sicht von Peter Ebster bzw. der Ebster-Gruppe diesen Begriff definieren.
Das aus diesem Thema ein sozialökonomischer Begriff entstand, ist der üblichen Eigenschaft der Unternehmen geschuldet, mehr nach maximalen als gesellschaftlich optimalen Ergebnissen zu streben.

Der Begriff begleitet mich seit 15 Jahren, interpretiert habe ich ihn folgendermaßen:

  • Schau auf deine Mitarbeiter!
  • Versuche, in deinem Umfeld respektvoll und wertschätzend zu handeln, und das bei allen Stakeholdern.
  • Ressourcen sind schonend zu behandeln, sei es die Umwelt oder auch die Gesundheit
  • Wenn es dir gut geht, hilf dort, wo das nicht der Fall ist.
  • Hab eine Meinung und zögere nicht, sie zu äußern, wenn etwas in der Gesellschaft nach deinen Maßstäben nicht richtig läuft

Wenn gesetzliche Rahmenbedingungen ein unverantwortliches Handeln erlauben, dann wird das meist ausgenutzt, um der Konkurrenz kurzfristig zu enteilen. Dem Konsumenten war zumindest früher der günstigere Preis am wichtigsten. Nicht zu vergessen, CSR ist freiwillig!

Es ist dann nicht einfach und hängt vorwiegend von der Person des Unternehmers ab, ob trotzdem der nachhaltigere Weg eingeschlagen wird. Ich kann mit Stolz behaupten, dass wir trotz aller Fehler und Kompromisse immer auf einem Weg waren, der die CSR, ohne den Begriff zu kennen, freiwillig und als Basis unserer Unternehmenskultur umgesetzt hat. Daher haben wir niemals maximale, sondern optimale Ergebnisse erzielt.

Ob es jetzt Mehrwert für den Menschen im Wohnungseigentum ist, die Unterstützung von Vereinen, das Pflanzen vom Jungwald als Teambuilding, die Unterstützung von Architektur und Kultur und vor allem unser Umgang mit den eigenen Mitarbeitern, 27 Jahre würden ein Buch füllen.

Ein Familienunternehmen wie wir hat es leichter, CSR zu leben. Großkonzerne mit vielen konkurrierenden Abteilungen müssen CSR-Beauftragte einsetzen, um den Kurs einzuhalten. Wir sind auch keinem Aufsichtsrat verpflichtet, keinen Shareholdern, die meist nur auf möglichst hohe Gewinne schielen.

Große Unternehmen müssen bereits Strukturen schaffen, in denen die – der nächste Begriff – Compliance kontrolliert wird. Gemeint ist die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und anderen (auch freiwilligen) Maßstäben. Das dazugehörige Parallelsystem zur CSR heißt dann CMS – Compliance Management System.

In den letzten Jahren ist jedoch ein kleiner Schatten auf dieses sozioökonomische Thema gefallen, kurz gesagt, vereinzelt kommt es zu verordneten Übertreibungen.

Die CSR ist als neuer Begriff aufgetaucht – ESG, Environment Social Governance. Da ein Großteil der weltweiten Betriebe wie oben erwähnt weit weg von höheren Zielen handelt, werden die Verordnungen immer mehr.

Noch auf Großbetriebe eingeschränkt, wird es nicht mehr lange dauern, bis auch wir Mittelbetriebe eine Nachhaltigkeitsbilanz erstellen müssen. Auch wir, die wir das aus dem Bauch heraus schon lange praktizieren, werden zum bürokratischen Gutmenschentum verdammt.

Wir haben mehr Schreibarbeit und diejenigen, die vorher anders gearbeitet haben, werden eben die Bilanzen frisieren. Vermutlich…

Ein weiterer kritischer Bereich, aber sehr sensibel, ist die überschießende „Political Correctness“. Man hat schon genau aufzupassen, dass man als Unternehmen trotz bester Einstellung nicht auf einmal auf der Shitstormliste steht. Mitarbeiter, die mit Sombrero am Faschingsdienstag gesehen werden, führen vielleicht zur Anfeindung wegen Diskriminierung einer Ethnie. Spaß? Für viele der „woke people“ nicht mehr.

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein toleranter Mensch bin, aber da würde ich mir wieder mehr Bodenständigkeit und Vernunft wünschen.

CSR, CMS, ESG….. da fehlt nur noch die CRM, aber die erkläre ich dann ein anderes Mal