Der stärkste Lungauer

27. Okt. 2020

Der stärkste Lungauer

Festschrift zu seinem 60. Geburtstag

Ich weiß schon, es ist immer subjektiv, über den einen wird berichtet, den anderen vergisst man. Mea culpa!
Aber beim Lois ist es mir ein Bedürfnis, zu seinem Sechziger ein paar Worte zu verlieren.

Vor…. Jahren ist er zu uns gekommen, gelernter Elektriker, im Lungau keine Arbeit, war die Perspektive in Salzburg besser.
Damals waren die Lungauer gleich wie die Großarler noch eine Macht bei Ebster-Bau. Partie Müllner, Partie Pichler, der halbe Dröscher-Clan und eben der Huber Alois.
Wer genau schaut und bei Predlitz vorbeikommt, Blick nach rechts, dort sieht man bei der Schlittenbahn ein Ebster-Werbeschild. Sofern es noch steht….

Mit seiner unglaublichen Ruhe, verbunden mit einer riesigen Kraft und Zähigkeit, war er über viele Jahre der Superstar bei Kranmontagen und allem, was mit Strom zu tun hat.
Das war aber nicht alles, die ersten Jahrzehnte hatten wir ja noch die Betonproduktion vor Ort mit Mischer, Schrapper oder Förderband, Zementsilos und Förderschnecken.
Tage, an denen Decken bzw. große Betonmengen produziert wurden, waren kurz gesagt etwas spannend.
Von allen (rostigen) Teilen mussten Ersatzteile vorhanden sein, damit bei einem Malheur sofort durch Lois reagiert werden konnte. Wenn dann dieser Fall eintrat – Stress, frage nicht!
Heute kostet es mich ein Schmunzeln, wahrscheinlich auch dem Alois.

Als er dann noch vor der Jahrtausendwende, 1996 oder 97, kurz ein Intermezzo im Lungau hatte und uns wegen familiärer Bedingungen verließ, hatten er, aber auch mein Vater und ich die eine oder andere Träne im Auge. Das änderte sich schlagartig, als er ein gutes Jahr später wieder da war.

Nicht zu vergessen die Schulbesuche durch die Volksschule Henndorf, die großen Augen der Kinder, wenn sie seine tellergroßen Hände sahen.

Dieses Jahr haben wir ihm den Wunsch erfüllt, den beschwerlichen Weg auf den Kran hinauf der Jugend zu überlassen. Absolut in Ordnung, wer diese Tätigkeit so lange ausführen kann, ist eine Seltenheit. Es soll ja nicht noch was passieren.
Kommendes Jahr wird der Huber Lois seine letzten Tage bei Ebster-Bau verbringen, bevor die Rente beginnt.
Ein Bett wird dann leer bleiben, für kurze Zeit ist dann die Dröscher/Huber WG Geschichte.

Fad wird dem Naturburschen nicht werden, die Lungauer Berge rufen schon laut nach ihm.
Lois, noch einmal alles Gute zum Runden, viel Gesundheit in den kommenden Jahrzehnten und ein herzliches Vergelt´s Gott für deine unschätzbaren Leistungen für die Ebster-Bau.

Und klargestellt, sonst krieg ich ein Problem mit einem anderen Freund des Hauses Ebster – der stärkste Lungauer insgesamt ist schon noch der Franz Müllner, allen bekannt unter „Strong Man“.