DIE WERTE DER EBSTER-GRUPPE – TEIL 3

Herausforderungen ideenreich begegnen!

Viele werden jetzt sagen, aber auch dieser Wert ist selbstverständlich. Als Aussage theoretisch ja, nicht aber in der täglichen Ausführung. Da kommt den meisten das Gehirn in die Quere. Und wie steuert uns unser Denkzentrum – vorsichtig, kein Risiko eingehen, immer auf der negativen Seite bleiben. Steinzeit halt, gefährlich war es da fast permanent.
Wenn ich mir die aktuellen Entwicklungen ansehe, nervöse Märkte, Lieferkettenprobleme, Preissteigerungen überall und die Welt am Rande eines Ukraine- bzw. Taiwankonfliktes, so richtig ist das auch nicht Komfortzone. Den Virus hätte ich schon fast vergessen.

Krisen wird es immer geben, es kommt darauf an, was man daraus macht. Wie sieht es mit unserem Mindset aus? Plus oder Minus? Über die Möglichkeiten und mentalen Hilfsmittel, um von negativ auf positiv zu switchen, lasse ich mich hier nicht aus, die Fachliteratur ist voll von guten (aber auch unzähligen schlechten) Büchern zu dem Thema.

Nicht umsonst besteht das chinesische Schriftzeichen aus den Teilen „wei“ für Gefahr und „ji“, die Chance. Ein kluges Volk.

Wie übertragen wir diesen Wert in unsere tägliche Arbeit? Zuerst einmal freuen wir uns, wenn sich Mitarbeiter routinemäßig fragen:

„Hast du heute eine Lösung gefunden?“

Somit übersetzt, hast du in einer Krise, welcher Größenordnung auch immer, eine Chance gesehen und daraus eine Lösung oder Innovation entwickelt?

Im Rahmen der Projektleitung bieten sich da täglich genug Gelegenheiten (leider), aber das gilt auch für Situationen abseits der Baustelle.

Brainstorming in kleiner Gruppe erwünscht, natürlich. Mutige Ideen zur Diskussion super. Gefährlich ist im technisch geprägten Umfeld die aus der Politik entwendete Vorgangsweise, alles zu Tode zu argumentieren. Da muss man durch, die Unterstützung durch meine Person ist jedem Querdenker aber sicher.

Ein Nebenprodukt dieses Brutkasten aus Ideen soll auch das Denken in Szenarien sein. Beispielsweise denkt kaum ein Betrieb strategisch über die Inflation nach. Was tun wir, wenn die kommenden Jahre eine Inflation von über 10% Standard wird? Wie sichern wir uns ab? Wie helfen wir dem Kunden?

Am Ende läuft es auf eine Eigenschaft hinaus – ich fordere proaktives, positiv realistisches Verhalten ein. Beispiele?

Der Unternehmer jammert „ich bekomme keine Lehrlinge, und wenn, dann sind das nur Problemfälle ….“ > möglich, aber was tun wir dagegen? Intensivere Betreuung der Jugend, mehr kreative Wege, um unseren Betrieb zu attraktivieren, interne Schulungen, ein ganzes Strategiepaket wird aktuell entwickelt bzw. auf bereits gutem Niveau aufgebaut.

Oder….

„Der Preis ist im Keller, es ist nichts mehr drin“, ist die wiederholte Eröffnungsansage des Subunternehmers. > Spezialisierung, Produkte und Leistungen hinterfragen, Prozesse optimieren, Einkauf neu gestalten, und vieles mehr, das wäre die strategische Antwort.

„Die neue Arbeitsmethode ist ein Käse“, stellt der Polier fest. „hast du es schon ausprobiert?“, antwortet der Projektleiter. „Nein, aber des hört man überall‘“. Null Punkte für den Kandidaten. Aufgeschlossenheit für Neues ist beim Wert 3 Bedingung.

Oder ähnlich und brandaktuell, „Digitalisierung brauchen wir nicht..“. Das ist der Spruch jener, die in 10 Jahren unternehmerisch nicht mehr existieren.

Beispiele gibt es genügend. Wir wollen keine Verhinderer, Querulanten, Engstirnige, sondern moderne, offene und vor allem auch kritikfähige (wenn die Idee dann und wann doch nicht so gut ist 😊 ) Menschen bei uns, das soll unser 3. Anker aussagen.

Ah, da ist mir doch gerade eine Idee gekommen……