Ein Hoch auf den mst., lang lebe die mst.in!

27. Jul. 2020

Ein Hoch auf den mst., lang lebe die mst.in!

Titel und Österreich, untrennbar vereint!

Jetzt ist es passiert, entgegen der Redewendung ist der Meister doch vom Himmel gefallen. Und direkt in die Reisepässe, Führerscheine als auch auf die Visitenkarten der vielen österreichischen MeisterInnen.

Aufwertung für die Tätigkeit und den Stand heißt es. Ist wahrscheinlich gut gemeint.
Ich vergönne es denjenigen, die damit was anfangen können.
Wer mich seit meinen Anfängen begleitet, weiß, was ich von dieser Titelgeilheit halte.

Mein doch schon langes Leben begleiten mich alle Facetten. Vom Volltrottel, der nur durch ein 18 Jahre andauerndes Studium zum DI oder sogar Dr.techn wurde bis zum SelfMadeMan, der ohne jede Ausbildung und geschweige denn einen Titel zum Millionär wurde. Mit Hausverstand und Zielstrebigkeit.

Aber heute wird ja jeder mit ein paar Monaten Crashkurs zum “Master of the universe” oder kann per YouTube die “Bachelorparty” anpeilen. Nicht falsch verstehen, diese Form der kurzen, knackigen Ausbildungen finde ich super. Aber mir kommt vor, dass in vielen Fällen der Antrieb nicht aus dem intellektuellen Wertgewinn, sondern pur aus dem zukünftigen Titelstatus (und vermeintlicher finanzieller Verbesserung) besteht.

Rückblickend auf 25 Jahre Tätigkeit haben mir meine Titel beschränkte Vorteile gebracht. Ja, die ersten Bauverhandlungen oder Behördenkontakte, beim Nennen meines Namens und der obligaten Frage “Titel?” War die Höflichkeit, wenn nicht sogar Unterwürfigkeit, sofort spürbar. Teils unangenehm, da ich noch zartgrün und unwissend war, die Unterbetitelten aber sofort meinten, sie hätten es mit einem Topexperten zu tun.

Als ich jetzt vor wenigen Monaten einen Brief der Wirtschaftskammer erhielt, wo in der Adresse ein gewisser “Kommerzialrat” Dipl.Ing. Bmstr. Peter Ebster angeschrieben wurde, hatte ich eine existentielle Krise. Erstens bewirkt der Titel KR nicht unbedingt AntiAging, zweitens bin ich das gar nicht und will es auch nicht sein. Da meinen ja die meisten, der ist KRank, wenn das schon auf der Visitenkarte steht.

Aber wenn es so weiter geht, werde ich noch schwach werden und allen meinen Mitarbeitern Titel verleihen, gerade denen, die es wirklich verdienen. Zum Beispiel unserer Reinigungskraft Mariana den Stand “Toilet Beauty Manager” oder wie schon einmal vorgeschlagen, unserer Claudia das Prädikat “Direktorin des Empfangs”.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich gerne meinen Titel aufgrund der australischen Vorgeschichte auf C.O.A.L.A. ändern. Mit Hintergrund, denn das bin ich wirklich….

Company Owner And Leader Of All 🙂

nota bene
Gertraud Leimüller hat mich in einer SN-Kolumne aufgeklärt, dass unser Nachbarland in seiner akkuraten Arbeitsweise uns wieder einmal in den Schatten gestellt hat. Dort wird der Meister auch eine eigene Bezeichnung bekommen. Ab sofort ist bei Ebster-Bau unser Bayernimport mit me. Josef Karl, Bachelor professional anzusprechen. Klingt schon meisterlicher als das heimische Mst. Josef Karl, Maurermeister. Verdient ist verdient.

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