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Hasspostings das neue Holzhacken?

Ehrlich jetzt, wer von euch hat sich schon mal zu ausfälligen, radikalen Aussagen in den virtuellen Welten hinreißen lassen?
Ich bin immer wieder (gerne nach Wahlen…) aufs ärgste erschüttert, welche Ausdrucksformen in den „sozialen“ Medien zur Anwendung kommen.
Wieso eigentlich, verpuffen diese Aussagen doch irgendwo im elektronischen Äther.

Dazu ist mir heute ein Artikel der „SN“ von gestern in die Hände gefallen.
Reinhard Haller, seines Zeichens Psychiater, Psychotherapeut und Neurologe versucht in einem Interview, dieses Phänomen zu ergründen.

Er sieht generell einen massiven Werteverfall, glaubt aber nicht, dass der Hass zunimmt.
Lediglich das Fehlen anderer Aggressionspuffer wie körperliche Arbeit (macht zu müde für diesen schriftlichen Blödsinn), den täglichen Kampf ums Überleben (auch wenn manche meinen, diesen zu führen – aber dann würde ich mal einen 7-Tagesworkshop im tiefsten Amazonasgebiet vorschlagen) oder im schlimmsten Fall das Führen von Kriegen lassen diese alternativen Reaktionen entstehen. Verbunden mit der (vermeintlichen) Anonymität des Nicknames übt man scheinbare Macht aus. In der Gruppe ist dann der Shitstorm ein Sieg über das einzelne Individuum.

Die beste Ansage von Haller – „Es gibt kein Holzhacken mehr“

Meine engste Umgebung wird bestätigen, dass ich Offenheit und Diskussion begrüße, Vernaderung (hinten herum) HASSE und Courage (auch beim Zugeben von Fehlern) als höchstes Gut ansehe.
Und hier zitiere ich wieder Haller, der analysiert – „All dem zugrunde liegen aber immer starke Frustrationsgefühle gegenüber dem eigenen Dasein und der Umwelt“ und „es handelt sich zum Großteil bei Hasspostern um gehemmt-aggressive Menschen“.
Wollt ihr das sein?
Zufriedenheit und Glück im Leben erreicht man sicher nicht über negative Äußerungen, sondern nur im Gegenteil durch Positives, das man selbst empfindet (bitte lächeln – der Effekt ist enorm) oder anderen weitergibt – in dem Fall kommt es potenziert zurück.

Oder eben durch Holzhacken…..