Hohe Baukosten – die Wahrheit dahinter

3. Aug. 2020

Hohe Baukosten – die Wahrheit dahinter

Teil 1

Immer wieder hören wir, ob in den Medien oder persönlich bei Vergabegesprächen, Wohnen und Bauen ist nicht leistbar. Ungeachtet dessen, dass trotzdem massiv gebaut wird und die Standards im Wohnen sehr hoch liegen, versuche ich Geschichten zu finden, die uns stören, behindern oder in anderer Form ohne Sinn die Baukosten nach oben treiben.

Jeder, der Stories für mich hat, her damit.

Ich beginne heute mit einem Schmankerl, dass unserer Magdalena Übertsberger in den letzten Tagen widerfahren ist. Lesen, staunen, Kopf schütteln ob unserer Bürokratie.

Straßen dienen der Befahrbarkeit. Technisch richtig ausgeführt, sollten sie den Lasten des Schwerverkehres entsprechen. Beeinflusst durch die Fahrfrequenz, Flächenwidmung, Untergrund und vieles mehr können Verkehrswege aber teilweise mit Tonnagebeschränkungen belegt werden.

Das ist so in Ordnung, da dadurch jeder Schwerverkehr verhindert oder reduziert wird. Straßen werden damit geschont, die Kosten für Infrastruktur geringer gehalten. Praktisch wird beispielsweise bei einer 16to Beschränkung dadurch aber keine Hochbautätigkeit möglich sein. Beton- u. Stahllieferungen oder der Abtransport von Aushubmaterial sind so wirtschaftlich nicht möglich. Daher gibt es gegen Antrag die Möglichkeit von Ausnahmebewilligungen.

Soweit so gut.

Beim gegenständlichen Bauvorhaben war das auch nötig. Bekannt war uns auch, dass die Kennzeichen alle möglichen Fahrzeuge (Betonmischer, LKW´s,…) anzugeben sind, damit diese auch explizit in den Bescheid aufgenommen werden können. Der Regelsatz für diese Bearbeitung hat uns per Salzburger Verwaltungsabgaben- u. Kommissionsgebührenverordnung – meine geistige Energie ist nach diesem Wortungetüm fast auf Null – bis vor kurzem 80€ gekostet. Überschaubar und fair.

Am 3. Juli 2020 war der Tag der Blässe für Magda gekommen. Der positiv abgehandelte Bescheid flatterte ins Haus, die Gebühren lagen bei astronomischen € 2.014,30. Ein Rechenfehler?
Leider bestätigten Klärungstelefonate, ja, das ist seit letztem Jahr geändert worden. Mittlerweile wird für jedes Fahrzeug, das angegeben wird, 80€ verlangt. In diesem Fall 25 an der Zahl.
Diejenigen, die damit schon konfrontiert wurden, werden wahrscheinlich die Anzahl der Fahrzeuge beim nächsten Antrag drastisch reduzieren….

Fragen tut sich der Ebster auch, hat sich etwas am Volumen geändert? Nein, es ist eine klare Bereicherung des Staates. Noch dazu so gut wie gar nicht kommuniziert.

Das der Schwerverkehr in den letzten 20 Jahren bei den Transportgewichten zugelegt hat, steht außer Frage, aber diese Erhöhung ist unverständlich.

Fazit:
Erhöhung um € 1.930 – eine Steigerung um 2.500%.
Für die Kosten dieses Einfamilienhauses in Einzelbetrachtung nur 0,4%, aber eben nur ein Teil von vielen.

Wie oben erwähnt, bitte um regen Response zu ähnlichen Themen.
1001 Geschichten sind leicht zu erzählen!