Österreich ist (nicht mehr) frei

19. Jul. 2022

Österreich ist (nicht mehr) frei

eine kritische Betrachtung der österreichischen Verwaltung

Die Anregung zu diesem Artikel habe ich einem sehr intelligenten Leitartikel von Frank Pöpsel, Chefredakteur einer deutschen Börsenzeitschrift, entnommen.

Schon mal etwas vom Begriff „Staatsquote“ gehört?
Ich darf definieren – die Staatsquote gibt das Verhältnis an zwischen dem Geld, das der Staat zur Erfüllung seiner Aufgaben ausgibt, und dem, was seine Bürger erwirtschaften, also dem Bruttoinlandsprodukt. Sollte verständlich sein, je höher das Verhältnis, umso unwirtschaftlicher wird mit unseren Steuern und Abgaben umgegangen.

Helmut Kohl hat vor Jahrzehnten für sich festgestellt, dass ab einer Staatsquote von 50 Prozent der Sozialismus beginnt. In Österreich wird das der roten Fraktion gefallen, wir stehen im Jahr 2021 bei 55,9%! Im Covid-Jahr 2020 war der Stand noch etwas höher. Die letzten 10 Jahre lagen wir permanent zwischen 50 und 53%. Das bedeutet für uns endlich einen Podestplatz, Bronze im EU-Vergleich. Frankreich führt die Ineffizienz an, dicht gefolgt von Griechenland. Und dann, wir, das gelobte Land.

Im weiteren Ländervergleich:
Deutschland – läppische 51,6%
Schweden – 50,2%
Und das Land der Finanzen und des kantonalen Wettbewerbes, die Schweiz – unglaublich effiziente 34,5%. Und da heißt es, die Schwyzer sind etwas langsam.

Soweit habe ich jetzt nicht recherchiert, aber mich würde interessieren, wie es bei unserem westlichen Nachbarn mit Subventionen aussieht. In Deutschland beispielsweise (und da darf man getrost davon ausgehen, dass das bei uns nicht anders ist) stellen offene und verdeckte Subventionen jährlich eine Summe von 160 Milliarden € dar, in etwas genauso viel, wie das Bildungssystem kostet.
Es sollte jeder subventionierte Bereich (auch Familienbeihilfe oder Kindergeld gehört dazu…) kritisch hinterfragt werden, ob das soziale Umverteilung oder nur Systemerhaltung bedeutet. Zum Nachdenken – für unseren lieben Nachwuchs kaufen wir Babynahrung, Spielzeug, Schulsachen, Kinderkleidung uvm. und zahlen brav Umsatzsteuer. Diese Steuer dient dann unter anderem dazu, als Kindergeld oder Familienbeihilfe an die gleichen Personen zurückzuwandern. Kreislaufsystem zur Beamtenfütterung, oder was? Ein Beispiel von vielen.

Gerade in der heutigen Gesellschaft, wo wir aktuell einen Trend sehen, der in großen Schritten wegdriftet von Werten wie Fleiß, Sparsamkeit und Geduld, bin ich gespannt, wie diese Staatsquote aufrecht erhalten werden kann. Wenn diese Last von einem auch demografisch bedingt immer kleiner werdenden Bevölkerungsteil getragen werden muss, dann lautet mein Vorschlag an alle Leistungsträger – kauft euch ein Ticket der Schweizer Bundesbahn, nicht alles da drüben ist Käse.