PROST!

19. Aug. 2022

PROST!

Zahlen zum weltweiten Bierkonsum

Themen gäbe es aktuell so viele, aber kurz vor meinem Urlaubsantritt und wenige Tage nach dem “Internationalen Tag des Bieres” – auch das gibt´s – ist es gerade für den Blog eines Baubetriebes eine Verpflichtung, über das Hopfengetränk ein paar Worte zu verlieren.
Mir sind nämlich vor ein paar Wochen Statistiken über den weltweiten Verbrauch in die Hände gefallen, die äußerst interessant sind.

Der Holzbau, die Bau und alle artverwandten Gewerbe sind seit Jahrhunderten untrennbar mit diesem Getränk verbunden. Gottseidank ist in den letzten Jahrzehnten die Handhabe zumindest tagsüber viel disziplinierter geworden. Anders geht das aus Gründen des Arbeitnehmerschutzes schon gar nicht mehr.
Nach der Schicht sehe ich ein moderates Bierli nach wie vor als ausgezeichnetes Mittel des Teambuildings und der Geselligkeit. Zuviel des Guten nagt an der Gesundheit und führt in die Abhängigkeit, das ist Tatsache, obwohl es viele nicht so gern hören.

Wenn ich im Freundeskreis vernehme, dass zwei Halbe täglich kein Problem darstellen, dann denke ich mir immer, für einen Alkoholiker vielleicht nicht…..
Für unsere Männer, die täglich starke körperliche Arbeit verrichten, ist diese Menge wahrscheinlich leichter auszuhalten und wird durch die gesunde Bewegung an der frischen Luft kompensiert, aber auch hier gilt – die Dosis macht das Gift.

So, aber jetzt zur Studie und den Zahlen.
Wer hat den absolut höchsten Verbrauch weltweit? Was glaubt ihr?
Nein, nicht die erste Vermutung stimmt, sondern eigentlich klar, China mit den meisten Einwohnern und ihrem Tsingtao-Beer saugen sich 20% der weltweiten Produktion rein. Dann folgen die USA, Brasilien, Russland (Vodka? Njet…), Mexico und jetzt endlich Deutschland. Diese 6 Staaten erledigen 50% der globalen Biermenge.

Aber jetzt wird es interessanter. Wie sieht es aus bei der Pro-Kopf-Konsumation?
Da kommt jetzt was für unseren Nationalstolz. Podestplatz for Austria. Bitte Nationalhymne. Nach den obligatorischen Tschechen mit 181l Bier per anno –im Land des Spitzenreiters ist in weiten Teilen Bier billiger als Wasser – folgen die Ösis abgeschlagen mit 97l, dann Polen, Rumänien, Deutschland (92l) und Estland. China ist nicht mal unter den ersten 20 und die United States sind auf Platz 17.
97l stellt man schnell fest, dividiert durch 365d, ist 0,27l täglich, nicht mal ein Seiterl. Super!

Aber so einfach ist die Rechnung nicht. Ich habe versucht, hier weiter zu recherchieren. Wenn ich davon ausgehe, dass laut Bevölkerungsstatistik von 9 Millionen Menschen in Österreich (2022) 4.550.000 Frauen sind und 1.813.000 Menschen unter 15 oder über 80 Jahre alt, dann relativiert sich die Rechnung.

Meine Annahme:

  • Unter 15 und über 80 ist der Konsum insgesamt vernachlässigbar (die Lehrlingsbeauftragten werden mir widersprechen…)
  • Frauen trinken tendenziell weniger oder gar kein Bier, ich setze vorsichtig mit 25% an.
  • Auch bei Männer trinkt (eine Minderheit) kein Bier, da schätze ich mit 20% auch nach meinen Erfahrungen (1 von 5?)

9 Mio abzüglich ganz jung und ganz alt 1.813 Mio ergibt verbleibend 7.187 Mio, davon anteilig 50,5% Frauen und 49,5% Männer.

3.63 Mio Frauen x 25% plus 3.56 Mio Männer x 80% ergibt nach meiner Grobanalyse 3.76 Mio Biertrinker im Lande, davon natürlich breit gestreut zwischen Soft- und Hardcorekonsumenten.

Auf die verbleibende Personenanzahl ergibt sich ein Verbrauch von 97l x 9 MIO dividiert durch 3,76 MIO = 232l pro Biertrinker. Wenn ich jetzt in den Raum stelle, dass durchschnittlich an 5 von 7 Tagen goldgelb entspannt wird, dann wären das 232l dividiert durch 260 Tage, ergibt 0,9l, also knapp 2 Halbe oder 3 Seiterl täglich.

Trotz aller Schätzungen wird die Wahrheit wohl durch die individuellen Trinkgewohnheiten ganz anders aussehen, aber es ist ein Ansatz.

Und was ich allen zeigen wollte – Bier hat sehr viel mit Mathematik zu tun!

Visualizing Which Countries Drink the Most Beer