NO future?

11. Jul. 2023

NO future?

Die Zukunft der Generation Alpha

Letztens auf die Frage von Ines, die unter anderem unseren Social Media Auftritt organisiert, woher diese Bezeichnungen Generation X, Y und Z kommen, habe ich mein Wissen über die willkürlichen Abgrenzungen aufgefrischt. Und festgestellt, dass die Generation nach 2010 mit dem äußerst motivierenden Stigma „Generation Alpha“ versehen ist. Grund, nach dem Z war wieder von vorne anzufangen. Das kann man wörtlich nehmen.

Aus den Wortmeldungen, die ich täglich aufschnappe, könnte man ableiten, dass Alpha durch Zero ersetzt werden sollte ob der nicht existenten Zukunftschancen.

Dazu will ich jetzt mal was sagen, das für viele sehr kontrovers sein wird, aber zumindest zum Nachdenken anregen soll.

Eine stark polarisierende Studie des Handelsblattes, basierend auf OECD-Daten, hat ziemlich schlüssig nachgewiesen, dass unter Einbezug von Immobilienpreisen, Zinsen und Realeinkommen die Leistbarkeit von Immobilien in etwa genauso wie 2008, also vor dem starken Anstieg, gegeben ist. Ein Vergleich mit den 80er Jahren zeige, dass es damals um den Faktor 4 schwerer war als heute, sich das Betongold zu leisten.

Das höre ich aktuell anders. Wieso solle die Jugend denn arbeiten, vor allem Überstunden oder mehr als 30 Einheiten die Woche. Sie hätten ja sowieso keine Chance, sich ein Einfamilienhaus zu leisten. Es nervt mich bereits und ich sehe das als aktuelle Massenpsychose.

Ich gebe zu, für die 43% der österreichischen Bevölkerung, wo das 150-200m2 Einfamilienhaus nach wie vor der Lebenstraum ist, spielt es sich nicht mehr so leicht. Aber gehen wir ein Beispiel mit einem Finanzbedarf von € 600.000 durch, Kauf eines Doppelhauses um hohe € 700.000, Eigenmittel € 100.000, Kreditlaufzeit 30 Jahre, Fixzins 4%. Das ergibt fiktiv eine monatliche Rückzahlung von € 2.864. Ein Topverdiener oder Doppeleinkommen nötig, stimmt.

Die Alternative – Miete von 100m2, aktuell ca. € 1.500 bis € 2.000 per Monat. Die Differenz liegt bei € 800 bis € 1300.

Der große Unterschied, das Ansparmodell kann ich irgendwann mit hoher Wahrscheinlichkeit verkaufen und streiche die investierte Summe ein, bei Miete ist das Geld weg.

Bei einer Wohnung gestaltet sich die Rechnung noch entspannter. Ein hoher Anteil von jungen Menschen stellt sich laut einer Studie von Integral weiters die Frage zur Nachhaltigkeit des Wohnens und lehnt Einfamilienhäuser ab. Ein Trend, der sich verstärken wird und die Frage erlaubt, muss es großes Haus auf großer Wiese mit mindestens 150m2 sein?

So, jetzt bin ich geliefert. Wir leben in einem Einfamilienhaus mit 3 jungen Menschen und temporär auch deren Partnern. Also bis zu 8 Menschen, da relativiert sich das wieder etwas. Aber das Haus steht 22 Jahre, heute wären die Überlegungen zur Planung wohl anders anzustellen.

Eine weitere Beobachtung über all meine Praxisjahre. Viele Immobilienschuldner der letzten Generation haben vorzeitig getilgt. Wieso? Weil auf eines finanzmathematisch vergessen wird, die Kreditsumme bleibt, das Einkommen steigt (meistens). Dadurch ergibt sich ein positiver Hebel, aber erst die Langfristigkeit bringt den Vorteil.

Auf was will ich bei diesem Vergleich hinaus?

Der Handelsblattbericht hatte einen etwas zynischen, aber aus meiner Perspektive treffenden Titel – “Sushi statt Sondertilgung”. Ich ergänze mit “Kurzurlaub statt Bausparer”.

Liebe Jugend, vielen ist die Geduld, die langfristige Denkweise abhandengekommen. Wir böse Generation X und die Boomer davor waren langweilige Sparer. Hallo, sagt die Generation Z und Alpha, wir wollen jetzt leben, aber volle Kanne mit Urlaub, Essen und Achtsamkeitskursen.

Gut, aber dann wird es eben schwieriger mit Eigentum. Denn diese beispiellose Zeit mit Nullzinsen ist vorbei, wer geglaubt hat, dass die Ära ewig dauert, hat falsch gepokert.

Eines ist sicher, die Fördermodelle der Vergangenheit waren sehr gut und auf höhere Zinsen eingestellt. Die Politik ist gefordert, mit nicht rückzahlbaren Annuitätenzuschüssen oder Kreditabsicherungen auf Fixzinsen auf die neue Zinslandschaft zu antworten.

Ein Thema aus dem Handelsblatt kann ich bestätigen, die Anzahl derer, die sich mit Freunden ihren Wohntraum errichten, nimmt beständig ab. Der Anteil an Akademikern, ohne hier klischeehaft zu wirken, nimmt zu, im gleichen Maße aber auch die Anzahl der linken Hände.

Darüber bin ich jetzt nicht unglücklich, ist doch das Thema der Eigenleistung in früheren Jahren sehr stark in Vermischung mit variantenreichen Anstellungsverhältnissen und eigenartigen Baumethoden aufgetreten.

Und wer meine Argumentation so nicht sieht, hat ja immer noch die Möglichkeit, zu warten. Auf das Erbe oder die Schenkung von den Vermögenswerten, die von den Generationen davor hart erarbeitet wurden.

Denen, so hört man, die den Planeten zerstört haben und die Ressourcen ausgebeutet…….

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