Maschinen versus Mensch

30. Sep. 2016

Maschinen versus Mensch

Steuersysteme einmal anders betrachtet

Da ich in den letzten Monaten immer wieder das Thema „Maschinensteuer“ in der täglichen Berichterstattung auftaucht, war es für mich an der Zeit, sich darüber einmal Gedanken zu machen.
„Kern fordert Maschinensteuer“, „…vehemente Ablehnung durch die Industriellenvereinigung“ sind Schlagzeilen, die vor etlichen Monaten durch die Presse gingen.

Dazu fand ich dann einen Artikel im „Brennstoff“ vom Heini Staudinger, der vieles anders denkt, aber letztendlich richtig auf den Punkt bringt.

Eine Maschine ist eine aktivierungspflichtige Investition, die abgeschrieben werden kann. Auf die Tätigkeit der Maschine bzw. deren Wertschöpfung wird keine direkte Steuer erhoben.
Bei einem Investitionswert von € 21.000 und 7 Jahren Abschreibungsdauer sind das € 3.000 pro Jahr.

Ein Mensch wird bilanziell nicht berücksichtigt, außer bei den Lohnaufwendungen, und kann dementsprechend nicht abgeschrieben werden. Horcht sich jetzt arg an…..
Im Gegenteil, der Lohn/Gehalt des Menschen wird als Grundlage für Sozialaufwendungen (Ok), Lohnsteuer, DB, DZ, Kommunalabgaben, etc. verwendet.
Ergo kostet der Mensch nicht die vergleichbaren € 21.000 netto, sondern bis zu € 40.000. Ist das richtig?

Somit ist in Zukunft die Maschine unschlagbar billig!

Was wäre, wenn man den Mensch als Maschine einstellt? Sozusagen, Modell Josef-35.0.
Dann kann ich ihn für jährlich € 21.000 abschreiben und spare mir einiges an Aufwand.

Das dann die Sozialsysteme sofort zusammenbrechen, ist klar.
Aber es kommt ja noch schlimmer – bei der Maschine können wir die Betriebskosten absetzen (Diesel, Strom, Verschleißteile). Beim Menschen macht man das sicher nur bis zur nächsten Lohnsteuerprüfung. Leidvoll schon erlebt, dass man über Jubiläumsmünzen oder Essensrechnungen diskutiert.

Und jetzt frage ich mich – was hat die Industrie für ein Problem mit der Maschinensteuer?
Wahrscheinlich die Angst, dass eine neue Steuer eingeführt wird, ohne die Arbeit des Menschen zu entlasten. Berechtigt in der jetzigen Situation.

Was jetzt?

Steuer auf alles, was den Klimawandel forciert, auf irreparable Geräte und Waren, auf Energie und Müll. Nicht zu vergessen, eine Finanztransaktionssteuer würde den sinnlosen Hochfrequenzhandel zum Erliegen bringen. Hohe Einkommen und Vermögen sollen ihren Beitrag leisten. Konzernsteuern, wie Kern schon erkannte, die niedriger sind als beim Würstelstand am Eck, sind ein NOGO.

All dies umgesetzt müsste die Arbeit wieder viel günstiger machen.

Meinungen dazu?