N(M)ovember 2020

25. Nov. 2020

N(M)ovember 2020

Ein (temporäres) Hoch dem Schnauzer

Anfang Oktober, Zeitschriftlektüre, mir sticht das Inserat einer bekannten Marke ins Auge. Ein Spezialist für das Männergesicht und die dazugehörige Dschungelpflege.

Der wirbt auf einmal für Männergesundheit. Aha.
Beim Lesen klärt sich alles auf. Alle Jahre wieder startet das Spendenprojekt „Movember“, das der Sensibilisierung für Männergesundheit dient. Und da kann man aktiv mitmachen, mit mehreren Challenges, davon die härteste, 30 Tage lang einen Schnauzer hegen und pflegen.
Aber kein Fake, sondern richtig.

Gut, die App ist schnell runtergeladen, täglich ein Foto gemacht, und schon bin ich Movember-Botschafter, kurz „Mo“. Auf der Bucketlist steht ja sowieso bei jedem Mann, einmal im Leben einen Schnauzer. Das verbinde ich gleich.

Begleitet wird die Aktion von einer riesigen Spendenaktion, für die ich jetzt keine Werbung mache. Meine Skepsis für große Geldeintreibereien ist bekannt. Ich selbst werde meinen Beitrag leisten.
Der Hintergrund ist aber ein ernster, und der ist gerade in unserer maskulin dominierten Branche äußerst wichtig. Der Großteil der weltweiten Suizide (und das mit Abstand) erfolgt durch Männer. Hoden- u. Prostatakrebs sind weitere Schwerpunkte, in dessen Bekämpfung die eingeworbenen Mittel gesteckt werden.
Ergänzt wird die Aktion durch spielerische Aufklärung, dass Vorsorgeuntersuchungen wichtig und ganz und gar nicht den Weichei-Status fördern. Wenn die Krankheiten dann da sind, kommt die Erkenntnis immer, aber reichlich spät, wenn nicht zu spät.

25 Tage nach dem Start habe ich ein pelziges Gefühl auf der Oberlippe. Gottseidank ist meist der Mund-Nasen-Schutz quasi mein Inkognito-Gehilfe.
In den Momenten, privat oder im Büro, wo die Maske fällt, sorgt das vor allem bei den Damen für unverständliche Erheiterung. Bei meiner Schwester hau ich gleich wieder ab, die läuft so rot an, dass ich Angst habe, sie bekommt einen Herzinfarkt. Aber bekanntlich ist ja lachen auch sehr gesund…. .

Ich tröste mich damit, dass am 1. Dezember um 0.00 der Rasierer wartet. Bis dahin schaue ich halt mal über 50 aus 🙂 . Und vielleicht machen nächstes Jahr ein paar Damen mit 🙂